Schon lange hatten wir uns auf einen Ausflug in die Natur gefreut.
Vorfreude und Entdeckerlust entstanden, als einige Kinder Naturmaterial vom Wochenendspaziergang aus dem Wald mitbrachten und von ihren Erlebnissen in der Natur erzählten. Viele Kinder interessierten sich dafür, Fragen und Wünsche entstanden. „Kann ich das …`mal anfassen? Was ist das? Moos? Das riecht so gut. Wo hast du das gefunden? Ich will auch `mal in den Wald. Wo ist der Wald?“ Beim Betrachten von Sachbüchern, Fotos, Postern und bei Gesprächen suchten die Kinder mit den Erziehern und Eltern nach neuen Informationen zum Thema „Wald“ und Antworten auf ihre Fragen.
Am Freitag, dem 15. Oktober 2021 war es endlich soweit. Die Entdeckungsreise konnte losgehen. Mit unseren Jüngsten, den „Schnecken- und Mäusekindern“, waren wir im Westpark unterwegs um die Natur zu erleben. Beim Rennen durch die raschelnden Blätter entdeckten wir auf der Wiese viele Kastanien, einige sogar noch in ihrer stachligen Schale. Beim Einsammeln in unseren Korb stolperte Arthur plötzlich über einen Maulwurfhaufen und untersuchte ihn ganz genaue. Später beim Picknick am Teich, kamen die hungrigen Enten so dicht an den Kinderwagen, dass wir ihr Schnattern hören und sie gut beobachten konnten. Das war für die Kinder sehr interessant und lustig.
Unsere Großen fuhren mit dem Busunternehmen „Michel-Reisen“ ins Gebirge nach Jonsdorf. Ausgerüstet mit Körben, kleinen Schatzkisten, Rucksäcken, Ferngläser, Lupen und Kinderkameras gingen wir an der Schwarzwasser-Quelle bzw. Gondelfahrt in den Wald. Wir staunten, was wir da alles sehen, hören, riechen und sammeln konnten. Interessant waren die vielen hohen Bäume sowie eine Tafel am Wegrand mit Bildern von Waldtieren, Pflanzen und einer Wanderkarte. Wir entdeckten auf der Waldwiese Moos, Wurzeln und Pilze, Spinnennetze mit Regentropfen, riesengroße Steine (Felsen), ein Bächlein und eine Eule sowie andere Figuren vom Märchen- und Sagenpfad. Unter den Bäumen fanden wir Zapfen, Herbstblätter, abgebrochene Äste, Rinde aber auch altes Papier. Die „Schmetterlingskinder“ entdeckten eine kleine „Höhle“ an einem Baumstumpf und die „Igelgruppe“ ein Loch an einer Baumwurzel. Vorsichtig konnten die Kinder mit der neuen „Rüsselkamera“ (Endoskop) hineinleuchten sowie beim Filmen und Fotografieren die Höhlen betrachten. Auch unsere dreijährigen „Käferkinder“ waren schon mit einer „Rüsselkamera“ unterwegs. Gemeinsam mit ihren Erzieherinnen untersuchten sie das Wasser an der Schwarzwasser-Quelle. Angeregt durch einen Artikel in der Fachzeitschrift „klein und groß“ konnten wir den Kindern diese neue digitale Beobachtungstechnik, finanziert über das Bundesprojekt „Sprach-Kita…“ zur Verfügung stellen und so den Waldtag interessanter und nachhaltig gestalten. Zum Abschluss des Waldtages trafen wir uns an der Schwarzwasser-Quelle, wo uns „der kleine Wassermann“ die Sage von den Wassertropfen aus der Quelle erzählte. Mit vielen Naturmaterialien, gefüllten Wald-Schatzkisten der „Katzenkinder“, Fotos und Videos kamen wir nach einer Gebirgsrundfahrt wieder im Kindergarten an. Nachmittags zeigten die Kinder den Eltern stolz ihre Waldschätze und erzählten anhand der Fotos, die wir auf den digitalen Bilderrahmen geladen hatten, von ihren Erlebnissen im Wald.
Mit dem gesammelten Naturmaterial gestalteten die Kinder Collagen und Tischschmuck, eine „Waldausstellung“ und wir sahen uns im Morgenkreis die Fotos und Videos gemeinsam an. Aus den gesammelten Kastanien unserer Jüngsten entstanden kleine Kastanien-Igel für die Natur-Ecke und ein „Kastanienbad“, in dem sie jeden Tag spielen.
Gern wollen wir den Waldtag wiederholen, die Natur in einer anderen Jahreszeit erleben sowie neue Fotos und Videos aufnehmen, um zu sehen, wie sich der Wald verändert.